Des Controllings populäre Symbolik sind Graphen, Diagramme und lange Tabellen. Dahinter kann ein erheblicher Aufwand für Datenaufzeichnung, – aufbereitung und -auswertung stehen. Rechentechnik, an die sich diese Schritte ökonomisch sinnvoll delegieren lässt, hat jedoch auch kleineren Betrieben schon längst die Möglichkeit eröffnet, solides Controlling zu betreiben.
Vergleiche sind keine Leistungen
Weit verbreitet finden sich z.B. Controlling – Auswertungen aus Buchhaltungsprogrammen, welche die aktuelle Situation mit der Situation von vor einem Jahr vergleichen. Entsteht daraus schon praktischer Nutzen? Richtig ist zumindest, das jegliche Form eines Hinterfragens der aktuellen Situation deren Durchdringung verbessert. Teilweise werden diese einfachen Vergleiche unverhältnismäßig teuer an den Mann gebracht. Es wäre ja auch einfach, so etwas selbst zu erstellen. Kontinuierlich Buchhaltung liefert automatisch die Daten des vorherigen Jahres. Die richtige Abfrage aus der Datenbank realisiert diesen Vergleich in einfacher und direkter Form. Niemand muss hier geistige Leistung in das Ergebnis investieren. Welcher Weg auch gegangen wird, es bleibt die Frage – Was ist das Ergebnis wert?
Die Krise trennt die Spreu vom Weizen
Aktuell zeigt uns die durch die Pandemie verursachte Unsicherheit, dass solche Auswertungen im Zweifel wertlos sind: Ist ein Umsatzrückgang von 30% im Vergleich zum Vorjahr gut oder schlecht? Der Betrieb A hat 40% und der Betrieb B nur 25%. A konnte jedoch seine Kosten um 50% reduzieren. B, trotz Anstrengungen und harten Verhandlungen konnte die Kosten nur um 10% senken. Und zur Liquidität wird noch weniger ausgesagt: Aktuell ist die Cash Burn Rate zu bestimmen und aus der SUSA das liquide Vermögen zu Extrahieren. Fragen zur Zahlung und Zahlungserfahrung werden, wenn überhaupt, nur als Cash Flow bearbeitet. Forderungen gelten hier oft als Liquide und leicht beizubringen. Eventuell gilt das in der aktuellen Situationen allerdings nicht mehr. Klare Aussagen zur Liquiditätssituation müssen abgeleitet, berechnet und beurteilt werden. Im Zweifel muss das Rechenwerk zur Beantwortung dieser Fragen neu aufgestellt werden – außer man hat ein funktionierendes Controlling.
Betriebliches Controlling – ein Prozess
Sehr gutes Controlling durchläuft folgende Phasen:
- Zielsetzung,
- Planung
- Durchführung
- Datenverarbeitung mit Abweichungsanalyse
- Neuer Ist-Stand
Dann beginnt der Kreis von Vorne.
Gerade in wechselhaften Zeiten sichert diese Vorgehensweise den allseitigen Blick auf Umsatz, Kosten, Ertrag, Vermögen, Cash Flow und Liquidität. Mit dieser systematischen Vorgehensweise lässt sich aus jeder Krise eine Chance machen.